Autor: Oliver Zummach
Datum: 08.02.2017
Mit einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze hatten die Athletinnen und Athleten des TSV Schwarzenbek maßgeblichen Anteil daran, dass der Tischtennis-Verband Schleswig-Holstein bei den Norddeutschen Meisterschaften der Damen und Herren in der Endabrechnung den ersten Platz im Medaillenspiegel belegte. Für ein besonderes Highlight sorgten dabei Bianca Dahlke und Ann-Kathrin Gericke mit dem Triumph in der Damen-Doppel-Konkurrenz.
Der Matchball war nicht spektakulär: Auf einen guten Aufschlag von Bianca Dahlke folgte ein Returnfehler. Danach fielen sich Bianca Dahlke und Ann-Kathrin Gericke jubelnd in die Arme. Beide kennen sich seit vielen Jahren, sind sehr gut befreundet und trainieren regelmäßig miteinander. „Wir haben schon viel zusammen erlebt.“, sagt „Anka“ Gericke. Sportlich gelang beiden unter anderem der Aufstieg mit der ersten Damen-Mannschaft des TSV Schwarzenbek aus der Regionalliga über die 3. Bundesliga Nord in die 2. Bundesliga sowie der Gewinn der Landesmeisterschaften im Doppel im Jahre 2014. Zwischenzeitlich musste Ann-Kathrin Gericke aufgrund ihrer sehr zeitaufwendigen Ausbildung zur Physiotherapeutin in Bezug auf Tischtennis jedoch etwas kürzer treten. Seit ihrem erfolgreichen Abschluss im Herbst des vergangenen Jahres greift sie aber sportlich wieder an. „Ann-Kathrin fehlt noch etwas Wettkampfpraxis auf hohem Niveau.“, schildert TSV-Chef-Coach Mirsad Fazlic. In Bremen fand sie jedoch von Runde zu Runde mehr zu alter Stärke und musste sich im Einzel letztlich erst in einem Viertelfinale auf Augenhöhe der späteren Vizemeisterin Lena Meiß (SC Mittelpunkt Nortorf) knapp im siebten Satz geschlagen geben. Bianca Dahlke brillierte in ihren Einzeln unterdessen trotz Erkältung mit ihrem intelligent vorgetragenen Offensivspiel und erreichte in souveräner Manier die Runde der besten Acht. Dort ging sie zunächst gegen Berlins Sarah-Madeleine Schrödter mit 3:1-Sätzen in Führung, verlor dann etwas den Faden und musste im finalen Durchgang sogar vier Matchbälle abwehren, um ihrerseits den ersten zu verwandeln. Im Halbfinale gegen die spätere Titelträgerin Lydia Lautenschläger (ESV Prenzlau) schwanden der Europastädterin, die im Gegensatz zu ihrer im Doppel früh ausgeschiedenen Kontrahentin, kaum Pausen zwischen den einzelnen Begegnungen gehabt hatte, beim Zwischenstand von 2:2-Sätzen jedoch etwas die Kräfte. Die Folge war eine 2:4-Niederlage. „In dieser Phase haben mir meine Beine nicht mehr gehorcht.“, berichtete Bianca Dahlke später. Die wenige Zeit bis zum Doppel-Finale nutzte sie jedoch zur Hälfte im Liegen, zur Hälfte an der frischen Luft zur Regeneration. Mit Erfolg: Im Endspiel gegen ihre Teamkollegin Sejla Fazlic sowie Lena Meiß glänzte die Kombination Bianca Dahlke/Ann-Kathrin Gericke mit guter Taktik, eingespielten Laufwegen und mutigen Offensivaktionen und triumphierte in vier Durchgängen (6:11, 11:4, 13:11, 11:7). „Das ist einer unserer schönsten Erfolge.“, freuten sich "Biancathrin" unisono.
Derweil überzeugte auch Sören Wegner aus dem Drittliga-Quartett des TSV Schwarzenbek bei den Norddeutschen Titelkämpfen in der Bremer Sporthalle Hohweg. Ebenso wie seine 17-jährige Vereinskameradin Sejla Fazlic und Daniel Cords vom SV Siek erspielte sich der athletisch agierende Top-Spin-Spezialist mit dem Erreichen des Viertelfinals den fünften Platz in der Einzel-Konkurrenz. Darüber hinaus glänzte er auch an der Seite von Lasse Staack (Preetzer TSV) im Herren-Doppel: Beide erreichten gemeinsam das Halbfinale, in dem erst die an diesem Tage unschlagbare Paarung Patrick Khazaeli/Daniel Cords (SV Siek) eine Nummer zu groß war.
Bianca Dahlke wurde indes für ihren dritten Platz im Einzel noch besonders belohnt: Die Zweitligaspielerin erhielt nicht nur die Bronzemedaille sondern auch ein Ticket für die Deutschen Meisterschaften in Bamberg (03.03.-05.03.2017). Dorthin wird sie gemeinsam mit ihrer Mannschaftskameradin Vivien Scholz sowie TSV-Drittliga-Ass Frederik Spreckelsen reisen, die das Startrecht für den nationalen Entscheid aufgrund ihrer starken Leistungen beim Bundesranglistenfinale der Damen und Herren bereits „in der Tasche“ hatten.