Autor: Oliver Zummach
Datum: 19.03.2019
Dramatischer konnte ein Punktspiel nicht ablaufen: Die Drittliga-Damen des TSV Schwarzenbek erarbeiteten sich nach einem 3,5-stündigen Wechselbad der Gefühle einen eminent wichtigen Zähler gegen Torpedo Göttingen (5:5).
Nachdem die Europastädterinnen bereits tags zuvor im Landesderby gegen den Kieler TTK das Unentschieden auf dem Schläger hatten und mit einem maximal unglücklichen 4:6 im Gepäck den Heimweg antraten, ließen sie auch vor über 60 Fans in der heimischen Sporthalle Nord-Ost II gegen Torpedo Göttingen einige Chancen aus.
Doch der Reihe nach: Zum Auftakt sorgten Kateryna Kiziuk und Ariane Liedmeier in fünf spannenden Durchgängen gegen Camille-Chloe Linke/Johanna Wiegand für ausgeglichene Doppel, ehe die 17-jährige Damen-Landesmeisterin Karina Pankunin, die am Montagabend auch zum zweiten Mal zu Schwarzenbeks Sportlerin des Jahres gekührt wurde, nach einem starken Auftritt gegen Marie-Sophie Wiegand ihr Team in Führung brachte (11:9, 11:4, 11:7). In der Folgezeit überschlugen sich die Ereignisse: Ariane Liedmeier (gegen Camille-Chloe Linke), Sejla Fazlic (gegen Marie-Sophie Wiegand) und Karina Pankunin (gegen Riane van Duin) spielten jeweils stark, vergaben aber allesamt Matchbälle. Besonders ärgerlich war dies bei Karina Pankunin, die bei 2:0-Sätzen im dritten Durchgang mit 10:9 führte, den folgenden Ballwechsel beherrschte und von Torpedos Spitzenkraft dann einen unerreichbaren Netzroller "eingeschenkt" bekam.
Letztlich unterlag sie noch im Entscheidungssatz. Die konzentriert und mutig auftrumpfende "Katja" Kiziuk hielt die Gastgeberinnen jedoch mit Erfolgen über Johanna Wiegand sowie Camille-Chloe Linke im Spiel und avancierte damit zur fleißigsten Punktesammlerin. Beim Zwischenstand von 4:5 erlebte "das Drama dann seinen Höhepunkt": Schwarzenbeks Abwehrstrategin Ariane Liedmeier fand zunächst gegen Johanna Wiegand nicht zu ihrem Spiel und geriet schnell mit 0:2-Sätzen ins Hintertreffen. Unter dem frenetischen Beifall des begeisterten Publikums steigerte sich die 24-jährige Psychologin jedoch mit jedem Ballwechsel, gewann den dritten Satz klar, wehrte dann ihrerseits im vierten Durchgang fünf Matchbälle ab, ehe sie unter dem Jubel der Fans und ihres Teams im Entscheidungssatz ihren zweiten Matchball verwandelte (4:11, 6:11, 11:5, 15:13, 12:10).
"Unsere Damen haben in dieses Spiel alles hineingelegt. Dieser Punkt ist hoch verdient und ebenso wichtig. Aber es war verdammt eng.", sagte TSV-Cheftrainer Mirsad Fazlic unmittelbar nach dem "Tischtennis-Krimi" an der Cesenaticostraße. Sein Team hat mit 11:17-Zählern als Tabellensechster weiterhin drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. "Wir müssen bis zum Saisonende alles geben, um den Klassenerhalt zu realisieren. Aber wir haben es definitiv selbst in der Hand.", so Fazlic.