Dreimal Edelmetall für TSV-Cracks
Autor: Oliver Zummach
Datum: 22.09.2015
Itzehoe – Die Tischtennis-Cracks des TSV Schwarzenbek trumpften bei der Landesrangliste der Damen und Herren groß auf und nahmen dank Lena Mollwitz (Silber), Sejla Fazlic (Bronze) und Frederik Spreckelsen (Silber) gleich dreimal Edelmetall mit nach Hause.
Es hat sich einiges getan im Leben von Lena Mollwitz und Frederik Spreckelsen. Beide gehören der „goldenen Generation“ des TSV Schwarzenbek an, die im Schüler- und Jugend-Bereich auf Landesebene nahezu alles abräumte, was möglich war, und auch auf norddeutscher und nationaler Ebene mit zahlreichen herausragenden Leistungen Furore machte. Nach ihrem Abitur mit Einser-Schnitt hat die 19-jährige Lena Mollwitz im August eine Ausbildung in Lübeck begonnen, auf die ein Studium folgen wird.
Der gleichaltrige „Fredi“ Spreckelsen hat unterdessen im laufenden Monat ein Studium an der Fachhochschule in Lübeck aufgenommen. Für beide hat sich der Alltag nicht zuletzt durch den erheblich gestiegenen Fahraufwand sowie das neue Umfeld erheblich verändert. „Es ist noch schwerer geworden, Zeit und Energie für das Training zu finden.“, sagt Lena Mollwitz, die zudem direkt vor der Landesrangliste dienstlich eine komplette Woche verreist war und daher mit dem Training aussetzen musste. Beide sind sich aber einig, dass sie Tischtennis weiterhin als Leistungssport betreiben wollen. „Viermal leistungsorientiertes Training in der Woche, dazu Fitnesseinheiten und Lehrgangsmaßnahmen sowie Wettkämpfe an den Wochenenden müssen weiterhin möglich gemacht werden.“, schildert Frederik Spreckelsen. Vor dem Start in das berufs- und universitäre Leben haben die beiden Offensivspieler daher die Chance genutzt, in der Sommerpause im Training richtig „Gas zu geben“. Den Erfolg ernteten sie nun beim Landesentscheid in der Itzehoer Gutenberghalle.
Lena Mollwitz, die ihre Punktspiele mittlerweile bereits in der 2. Damen-Bundesliga für den TSV Schwarzenbek bestreitet, fand zunächst nur schwer in das Turnier, steigerte aber von Runde zu Runde die Präzision in ihrem Angriffsspiel und belegte in der Endabrechnung mit einer 9:2-Einzelbilanz den starken Silberrang. „Mir hat eine gute Trainingseinheit und eine Mütze voll Schlaf gefehlt, um in Itzehoe gleich meine Top-Form zeigen zu können. Aber der zweite Platz ist ein super Resultat.“, sagte die Linkshänderin nach der Siegerehrung. Ihre befreundete Teamgefährtin Sejla Fazlic (16) lieferte im Kreis Steinburg indes ebenfalls eine gute Leistung ab: Die Bundeskaderathletin und Titelverteidigerin verlor jeweils nur hauchdünn in sieben Sätzen gegen Lena Mollwitz und Kiels Jule Wirlmann, gab sich ansonsten keine Blöße und wurde letztlich spiel- und satzgleich mit Mollwitz aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs Dritte.
Zudem brillierte auch die aufstrebende Karina Pankunin an den acht Wettkampftischen in Itzehoe: Die erst 14-jährige Verbandsoberliga-Athletin aus dem Landeskader gefiel dem Publikum mit ihrem sehr athletisch und technisch versiert vorgetragenen Offensivspiel und belegte als jüngste Teilnehmerin mit einer 8:3-Bilanz den tollen vierten Platz.
Die Bezirksranglistensiegerin Ann Kristin Weber (25) bewies bei ihrem Landesranglisten-Debüt im Erwachsenenbereich nach einem schweren Start viel Moral und arbeitete sich bis auf den achten Platz vor. Auch für die Geschwister Luisa und Laura Peters war der Auftritt in Itzehoe eine Premiere. Beide nahmen die Herausforderung gegen die schleswig-holsteinische Damen-Elite an, zeigten sich gegen alle Kontrahentinnen kämpferisch und versuchten, ihr Schlagrepertoire auch unter Druck zu festigen. Die 17-jährige Vize-Landesmeisterin der Mädchen, Luisa Peters, belegte dabei mit 2:9-Einzeln den elften Platz, die 15 Jahre alte Laura Peters wurde als Vize-Landesmeisterin der Schülerinnen mit 1:10-Einzeln Zwölfte.
Bei den Herren präsentierte Frederik Spreckelsen über beide Wettkampftage hinweg seine bemerkenswerte Tempohärte: Das Regionalliga-Ass musste sich in der Endabrechnung lediglich dem Sieker Drittliga-Akteur Daniel Cords in sieben Sätzen geschlagen geben (11:7, 11:8, 8:11, 1:11, 13:15, 11:6, 8:11) und wurde dementsprechend mit Silber dekoriert. Seine Betreuerin Steffi Erxleben sagte zu den Auftritten ihres Schützlings: „Fredi hat auf hohem Niveau sehr konstant gespielt und dabei gezeigt, dass er für die anstehenden Regionalliga-Aufgaben gerüstet ist.“
Frederiks Zwillingsbruder Moritz Spreckelsen, für den sich im Bundesfreiwilligendienst beim Landesverband seit dem 01. September nun absolut alles um Tischtennis dreht, erspielte sich unterdessen mit einer ordentlichen Gesamtleistung den guten fünften Platz. Sein Coach Lars Freystatzky sagte aber: „Es gab einige knappe Niederlagen. Da war auch noch etwas mehr, womöglich sogar eine Medaille drin.“
Die Titel gingen an Jule Wirlmann (Kieler TTK) und Daniel Cords (SV Siek), die an diesem Wochenende in der Gutenberghalle nicht zu schlagen waren.
Frederik Spreckelsen hat sich dank seiner Leistung in Itzehoe direkt für das Bundesranglistenfinale in Chemnitz (10./11.10.2015) qualifiziert. Lena Mollwitz, Sejla Fazlic und die im Kreis Steinburg fehlende Vivien Scholz (Pflicht-Veranstaltung im Tischtennis-Internat in Düsseldorf) haben noch die Chance auf den Erhalt eines Verfügungsplatzes durch den Deutschen Tischtennis-Bund.