Norddeutsche Meisterschaften der Damen und Herren: Schwarzenbeker Trio qualifiziert sich für die Nationalen Titelkämpfe --- TSV avanciert zum erfolgreichsten Verein

16-jährige Karina Pankunin ist Norddeutschlands beste Dame

Die 16-jährige Bundeskaderathletin Karina Pankunin vom TSV Schwarzenbek gewann bei den Norddeutschen Meisterschaften Damen in Sparrieshoop Einzel-Gold sowie Doppel-Silber an der Seite ihrer Drittliga-Teamgefährtin Bianca Dahlke.
Die 16-jährige Bundeskaderathletin Karina Pankunin vom TSV Schwarzenbek gewann bei den Norddeutschen Meisterschaften Damen in Sparrieshoop Einzel-Gold sowie Doppel-Silber an der Seite ihrer Drittliga-Teamgefährtin Bianca Dahlke.

Autor: Oliver Zummach

Datum: 08.02.2018

 

Die Athletinnen und Athleten aus dem Tischtennis-Verband Schleswig-Holstein sind die besten im Norden: Eine Woche nachdem der Nachwuchs aus dem Bundesland zwischen den Meeren bei den Norddeutschen U18- und U15-Meisterschaften in Bremen in souveräner Manier den ersten Platz im Medaillenspiegel belegt hatte, dominierten nun die Damen und Herren bei ihren Nordtitelkämpfen in beeindruckender Art und Weise.

 

Die Sporthalle in der Rosenstraße des beschaulichen Ortes Klein Offenseth-Sparrieshoop im Kreis Pinneberg war bis auf den letzten Platz gefüllt. Über 200 Fans und Schlachtenbummler sorgten für eine großartige Stimmung und die schleswig-holsteinischen Lokalmatadore liefen zur Höchstform auf, gewannen beim sportlichen Kräftemessen mit den Landesverbänden Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern drei von vier Titeln sowie insgesamt zwölf von 16 Medaillen. Karina Pankunin vom TSV Schwarzenbek und Ole Markscheffel vom TSV Bargteheide trugen sich in die Siegerlisten der Einzel-Konkurrenzen ein. Mit insgesamt einmal Gold, zweimal Silber sowie einmal Bronze avancierte der TSV Schwarzenbek zum erfolgreichsten Verein.

Erfüllten in Sparrieshoop die Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften: Die Damen-Einzel-Meisterin Karina Pankunin sowie ihre Schwarzenbeker Vereinskameraden Moritz Spreckelsen (l.) als Vizemeister und sein Zwillingsbruder Frederik als Dritter
Erfüllten in Sparrieshoop die Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften: Die Damen-Einzel-Meisterin Karina Pankunin sowie ihre Schwarzenbeker Vereinskameraden Moritz Spreckelsen (l.) als Vizemeister und sein Zwillingsbruder Frederik als Dritter

Karina Pankunin bestimmte am zweiten Veranstaltungstag das Geschehen bei den Damen. Am Abend zuvor hatte sie noch in ihrem letzten Vorgruppenspiel überraschend gegen die Hamburgerin Jasmin Kersten (SC Poppenbüttel) verloren. Die Enttäuschung saß zunächst tief bei der Bundeskaderathletin, die trotz ihres jungen Alters von 16 Jahren in Sparrieshoop bereits an Position eins gesetzt war. Doch gemeinsam mit ihrem Trainer Mirsad Fazlic analysierte sie die Gruppenphase, arbeitete die Niederlage auf und präsentierte sich tags darauf in den Endrunden-Begegnungen nahe ihrer Top-Form. Zunächst setzte sie sich in der Wiederholung des Einzel-Finals der Landesmeisterschaften gegen ihre Mannschaftskameradin Bianca Dahlke durch (4:0-Sätze), ehe sie auch Larissa Schmidt (SC Poppenbüttel) im Viertelfinale sowie Isabelle Laskowsky (VfL Kellinghusen) in der Vorschlussrunde kaum Chancen ließ (je 4:0). Im Finale traf Karina Pankunin dann erneut auf Jasmin Kersten. Doch dieses Mal war das Schwarzenbeker Drittliga-Ass deutlich besser auf die Linkshänderin aus Hamburg vorbereitet, hatte mit Kerstens kurzer Noppe auf der Rückhand-Seite kaum noch Probleme und bestimmte selbst mit ihrem immens druckvollen Top-Spin-Spiel das Geschehen zum letztlich hoch verdienten 4:1-Triumph. „Eine junge Athletin kann im Vergleich mit den erfahreneren Damen auch einmal überrascht werden. Aber Karina hat aus der Niederlage in der Gruppenphase gelernt und ist in der Endrunde viel stärker aufgetreten.“, freute sich Landestrainer Mirsad Fazlic über den Erfolg seines Schützlings, der gemeinsam mit der ebenfalls stark auftrumpfenden Bianca Dahlke auch noch die Silbermedaille im Doppel gewann.

 

Bei den Herren kam es indes zunächst zu einer „faustdicken“ Überraschung: Frederik Spreckelsen vom TSV Schwarzenbek gewann im Einzel-Viertelfinale in sieben spannenden Durchgängen gegen seinen topgesetzten Teamgefährten Hartmut Lohse, verlor aber die anschließende Halbfinal-Begegnung gegen seinen Zwillingsbruder Moritz vergleichsweise deutlich (1:4). Parallel dazu brillierte Bargteheides Ole Markscheffel im zweiten Halbfinale gegen den früheren Deutschen Schüler-Meister Sebastian Stürzebecher aus Berlin und zog mit einem 4:3-Satz-Erfolg in das Finale gegen seinen Kumpel Moritz Spreckelsen ein. Beide sind gut befreundet, wohnen im Rahmen ihres Studiums an der Leuphana Universität Lüneburg gemeinsam in einer WG und trainieren auch regelmäßig miteinander.

 

Im Endspiel schenkten sich Moritz Spreckelsen und Ole Markscheffel allerdings nichts, lieferten sich einen hochklassigen Ballwechsel nach dem anderen und riefen damit beim begeisterten Publikum wiederholt Szenenapplaus hervor. Letztlich setzte sich mit Ole Markscheffel der favorisierte Athlet durch und feierte damit seinen größten Erfolg im Herren-Bereich, nachdem er bereits zu Schüler-Zeiten Bundesranglistensieger und Deutscher Meister gewesen war. Moritz Spreckelsen als Vizemeister und "Fredi" Spreckelsen, der das Spiel um den dritten Platz gegen Sebastian Stürzebecher letztlich souverän für sich entschied, hatten dennoch allen Grund zur Freude: Gemeinsam mit Karina Pankunin qualifizierten sie sich für die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren vom 02. bis 04. März 2018 in Berlin.

 

Im Herren-Doppel gewannen die „Spreckelsen-Twins“ zudem Bronze.