Autor: Oliver Zummach
Datum: 19.05.2018
Krönender Abschluss einer tollen Saison: Die besten Damen des TSV Schwarzenbek setzten sich in einem dreistündigen Tischtennis-Krimi mit 6:4 gegen den Kieler TTK durch und beendeten damit die Spielzeit 2017/2018 als bestes Team aus Schleswig-Holstein auf dem vierten Tabellenplatz der 3. Bundesliga Nord. Bei einer insgesamt hervorragenden Mannschaftsleistung präsentierten sich Bianca Dahlke und Ann-Kathrin Gericke anlässlich ihres letzten Auftritts im TSV-Trikot in einer tollen Verfassung und holten gleich mehrere „Big Points“.
Bei ihrem „Abschiedsspiel“ erstmals in dieser Saison im Doppel an Position eins aufgestellt, trumpften Bianca Dahlke und Ann-Kathrin Gericke gleich zu Beginn der Begegnung groß auf: Die zweifachen Doppel-Landesmeisterinnen (2014 und 2018) und Norddeutschen Meisterinnen des Vorjahres setzten sich gegen Hanna Patseyeva/Nathalie Wulf durch und sorgten damit für das zwischenzeitliche 1:1 vor den Einzeln (12:10, 11:7, 8:11, 12:14, 11:9). „Das war eine ihrer besten Doppel-Leistungen überhaupt.“, freute sich Coach Lars Freystatzky. Direkt im Anschluss legten die Gastgeberinnen vor 64 Fans, die trotz besten Wetters den Weg in die Sporthalle Nord-Ost 2 gefunden hatten, nach: Kateryna Kiziuk (3:1 gegen Hanna Patseyeva), Karina Pankunin (3:0 gegen Lin Sievers) und Bianca Dahlke (3:0 gegen Catharina Grothkopp) erhöhten auf 4:1. Lediglich Ann-Kathrin Gericke musste sich, wie später auch Bianca Dahlke, der bärenstarken Nathalie Wulf geschlagen geben.
Im weiteren Verlauf brillierte auf Seiten des TSV die an diesem Tage überragende Karina Pankunin: Die 16-jährige Bundeskaderathletin brannte auch bei ihrem zweiten Solo-Auftritt im oberen Paarkreuz gegen Hanna Patseyeva ein regelrechtes „Top-Spin-Feuerwerk“ ab (7:11, 11:5, 12:10, 11:9), während sich "Katja" Kiziuk parallel der Kieler Top-Athletin Lin Sievers knapp geschlagen geben musste.
Im letzten Einzel stockte den Fans beim Zwischenstand von 5:4 aus Schwarzenbeker Sicht dann jedoch gleich mehrfach der Atem: „Anka“ Gericke ließ zunächst gegen Kiels Mannschaftsführerin Catharina Grothkopp im dritten Satz zwei Matchbälle aus, ehe sie im fünften Durchgang beinahe aussichtslos mit 2:7 hinten lag, ihrerseits zwei Matchbälle abwehrte, um letztlich unter dem Jubel ihrer Teamgefährtinnen und des Publikums doch noch den entscheidenden sechsten Zähler auf dem TSV-Punktekonto zu verbuchen (11:8, 11:9, 10:12, 6:11, 11:9).
Das Schwarzenbeker Tischtennis-Aushängeschild beendet die Saison damit zum vierten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre als bestes Team aus Schleswig-Holstein. Zudem hielt auch die Serie: Gegen Kiel triumphierten die Europastädterinnen in der laufenden Drittliga-Saison zum fünften Mal nacheinander und punkteten damit insgesamt zum elften Mal in Folge.
Für Bianca Dahlke und Ann-Kathrin Gericke, die innerhalb dieser Spielzeit vom Studenten- ins Berufsleben wechselten, ist nun aber der Zeitpunkt gekommen, an dem sie ihre Leistungssport-Karriere beenden. Gemeinsam stiegen sie mit der ersten Damen-Mannschaft in den zurückliegenden fünf Jahren zunächst aus der Regionalliga in die 3. Bundesliga Nord auf und feierten mit dem Gewinn der Drittliga-Meisterschaft in der Saison 2014/2015 den größten Erfolg in der Geschichte der Schwarzenbeker Tischtennis-Abteilung.
„Wir hatten in Schwarzenbek eine wunderschöne Zeit und sind unserem Betreuerteam und den Offiziellen dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, über einen so langen Zeitraum auf nationaler Ebene spielen zu können.“, sagten die beiden Freundinnen direkt vor der Begegnung gegen Kiel. Nun wechseln sie in ihren Geburts- bzw. Arbeitsort, um dort ohne großen Aufwand in einer tieferen Liga ihrem Sport weiterhin die Treue zu halten. Begleitet werden sie dabei von Steffi Freystatzky, die nach einer Verletzung ebenfalls nicht mehr hochklassig antreten kann. „Wir werden aber weiterhin das machen, was unser Team immer ausgezeichnet hat: Wir werden als Freunde weiterhin Unternehmungen planen und auch zukünftig zu den Bundesligaspielen kommen. Nun eben als Fans.“, schildern alle drei unisono.
Für die Zukunft muss man sich beim TSV aber keine Sorge machen: „Katja“ Kiziuk, Karina Pankunin und Lena Mollwitz bleiben dem Team erhalten, zudem kehrt Sejla Fazlic nach ihrem neunmonatigen Irland-Aufenthalt als Stammspielerin zurück. Darüber hinaus stehen mit den aufstrebenden Landeskader-Teenagern Michelle Weber und Chiara Steenbuck sowie mit Abwehr-Ass Ariane Liedmeier drei leistungsstarke Ersatzkräfte aus der Oberliga-Auswahl zur Verfügung.