Top-48-Bundesrangliste der Mädchen und Jungen

Sejla Fazlic auf nationaler Ebene mit Bronze dekoriert

Die 17-jährige Nationalkaderathletin Sejla Fazlic aus dem Zweitliga-Aufgebot des TSV Schwarzenbek trumpfte bei der Top-48-Bundesrangliste der Mädchen in Preetz großartig auf und erspielte sich die Bronzemedaille.
Die 17-jährige Nationalkaderathletin Sejla Fazlic aus dem Zweitliga-Aufgebot des TSV Schwarzenbek trumpfte bei der Top-48-Bundesrangliste der Mädchen in Preetz großartig auf und erspielte sich die Bronzemedaille.

Autor: Oliver Zummach

Datum: 03.11.2016

 

 Grandioser Wettkampf für Sejla Fazlic: Das 17-jährige Tischtennis-Talent des TSV Schwarzenbek beeindruckte auf nationaler Ebene mit seinem unglaublich konstant und druckvoll vorgetragenen Offensivspiel und erarbeitete sich bei der Top-48-Bundesrangliste der Mädchen die Bronzemedaille.

Dabei standen die Vorzeichen gar nicht gut: Im Vorwege des U18-Bundesentscheids hatte Sejla Fazlic beinahe drei Wochen lang mit einem hartnäckigen grippalen Infekt zu kämpfen, musste sowohl die Teilnahme an einem Punktspiel als auch am Bundesranglistenfinale der Damen absagen und konnte insgesamt zehn Tage überhaupt nicht trainieren. „Wir haben sogar in Erwägung gezogen, auch auf den Start bei dieser Mädchen-Bundesrangliste zu verzichten.“, berichtet Sejlas Vater und Trainer Mirsad Fazlic. Erst nachdem Sejla in der Endphase der Vorbereitung auf dieses Veranstaltungs-Highlight zwei volle Tage beim Landeslehrgang in Bad Malente durchtrainieren konnte, sei die Entscheidung zur Teilnahme gefallen, so Fazlic. Inwieweit Sejla tatsächlich an ihre Normalform herankommen würde, war zu Turnierbeginn noch völlig offen. „Ich hatte mir vorgenommen, alles zu geben, um zumindest mein Minimalziel, eine Platzierung unter den besten 20 Spielerinnen und die damit verbundene Qualifikation zur Top-24-Rangliste, zu erreichen.“, schilderte die junge Europastädterin, die es ansonsten gewohnt ist, mindestens sechsmal pro Woche sowie bei mehrtägigen Lehrgängen in den Schulferien zu trainieren.

 

Was Sejla Fazlic dann in der Preetzer Blandford-Halle ablieferte, übertraf jedoch alle Erwartungen: Mit einer 5:0-Matchbilanz spielte sich die C-Kader-Athletin des Deutschen Tischtennis-Bundes auf den ersten Platz in ihrer Vorgruppe, setzte sich dabei mit etlichen mutigen Offensivaktionen und knallharten Vorhand- und Rückhandschlägen in fünf Durchgängen gegen die bayerische Geheimfavoritin Laura Tiefenbrunner aus Kolbermoor mit 11:5, 10:12, 11:5, 9:11 und 11:5 durch.

 

Auf dem Weg zum Bronzerang bei der Top-48-Bundesrangliste der U18-Mädchen wurde Schwarzenbeks Zweitliga-Ass Sejla Fazlic von ihrem Vater und Trainer Mirsad Fazlic optimal auf die neun Einzelrunden eingestellt.
Auf dem Weg zum Bronzerang bei der Top-48-Bundesrangliste der U18-Mädchen wurde Schwarzenbeks Zweitliga-Ass Sejla Fazlic von ihrem Vater und Trainer Mirsad Fazlic optimal auf die neun Einzelrunden eingestellt.

Zum Auftakt der Zwischengruppe musste sich Sejla dann allerdings im letzten Spiel des ersten Wettkampftages äußerst knapp der Hessin Gaia Monfardini (TTC Staffel 1953) beugen (9:11, 12:10, 11:9, 9:11, 8:11). „Gaia hat super gespielt, es war eine intensive Auseinandersetzung und mir hat in der Endphase die letzte Frische gefehlt.“, analysierte Sejla den eigenen Auftritt direkt nach der Begegnung. Die anschließende Nachtruhe, die durch die Umstellung auf die mitteleuropäische Winterzeit um eine Stunde verlängert wurde, nutzte sie jedoch zur Regeneration und eroberte tags darauf dank einer weiteren Glanzleistung gegen ihre frühere Mannschaftskameradin Jule Wirlmann (TTV 2015 Seelze) doch noch den ersten Platz der Zwischengruppe (11:5, 12:10, 11:4). In der Endrunde ging es für die amtierende Norddeutsche Mädchen-Meisterin, die ihre Punktspiele für den TSV Schwarzenbek in der 2. Damen-Bundesliga bestreitet, dann sogar um die Medaillenränge. Im Halbfinale legte sie zunächst gegen ihre niedersächsische Freundin Lotta Rose (TTK Großburgwedel) richtig gut los und zog mit 2:0-Sätzen davon. Dann zollte jedoch Sejlas Körper den großen Belastungen nach der Krankheits-Pause Tribut: Während sich Lotta Rose immer mehr in einen Rausch spielte, fehlte es Sejla insbesondere bei den langen Ballwechseln, üblicherweise eine Stärke der Schwarzenbekerin, an Spritzigkeit. Eine knappe Fünfsatzniederlage war die Folge (11:8, 11:7, 7:11, 3:11, 8:11). Im „kleinen Finale“ um den dritten Platz gegen Marlene Scheibe (BSC Rapid Chemnitz) mobilisierte die wieselflinke Konter-Schuss-Spezialistin, die ihre Stärken auch im Aufschlag-/Rückschlagspiel hat, aber noch einmal alle vorhandenen Reserven und triumphierte nach einem erneuten Kraftakt und zahlreichen spektakulären Ballwechseln in der Verlängerung des Entscheidungssatzes (11:7, 7:11, 14:16, 11:4, 12:10). 

 

„Spielerisch lief es nach der krankheitsbedingten Pause schon wieder richtig gut, konditionell habe ich aber noch Nachholbedarf.“, sagte die glückliche Bronzemedaillengewinnerin. „Wir werden nun in den kommenden Trainingseinheiten daran arbeiten, dass Sejla zeitnah aber nachhaltig auch physisch wieder zur Normalform findet.“, ergänzt Mirsad Fazlic, der seine Tochter als Leiter des Landesleistungszentrums an beiden Wettkampftagen betreute und optimal auf die einzelnen Begegnungen einstellte. Die angestrebte Qualifikationsnorm für das Top-24-Bundesranglistenturnier der Jugend am 26. und 27. November 2016 in Wiesbaden hat seine Tochter in souveräner Manier erreicht. Bis dahin warten auf Sejla Fazlic aber auch noch mehrere interessante Aufgaben im Zweitligaspielbetrieb.

 

Auch die weiteren Platzierungen der schleswig-holsteinischen Starterinnen und Starter im Kreis Plön konnten sich sehen lassen: Friedrichsgabes Miriam Ludwig erreichte mit Rang 20 das beste überregionale Resultat ihrer Karriere und qualifizierte sich ebenso wie Bargteheides Constantin Velling als 18. ebenfalls für den Top-24-Bundesentscheid. Dessen Vereinskameraden Leo Niklas Schultz als 25. und Luca Meder als 28. wussten ebenfalls zu überzeugen. Lediglich Nick Rother (SV Fockbek) fiel trotz kämpferischer Leistung auf Platz 47 etwas ab.