Erste Punkte für Zweitliga-Damen --- Regionalliga-Herren übernehmen Tabellenspitze
Autor: Oliver Zummach
Datum: 07.10.2015
Die Aushängeschilder der Tischtennis-Abteilung des TSV Schwarzenbek begeisterten ihre Fans am jüngsten Spieltag mit großartigen Leistungen: Die besten Damen sammelten gegen den ESV Weil und den MTV Tostedt ihre ersten Punkte in der 2. Bundesliga (jeweils 5:5), die Regionalliga-Herren eroberten nach dem 9:3-Triumph über den TSV Lunestedt und der 8:8-Punkteteilung mit dem SV Bolzum die Tabellenspitze.
Schwarzenbeks Zweitliga-Ladys gingen an diesem Spieltag durch ein Wechselbad der Gefühle: Zunächst verletzte sich die TSV-Top-Athletin Polina Trifonova im Abschlusstraining so schwer, dass ihr Einsatz in beiden Spielen unmöglich wurde (schwere Bänderdehnung im rechten Sprunggelenk mit Einblutungen). Dadurch sanken die Erfolgschancen gegen die Mitaufsteigerinnen vom ESV Weil drastisch und gingen gegen die Meisterschaftsanwärterinnen vom MTV Tostedt sogar gegen Null. Der Auftakt gegen das Quartett aus Weil schien zudem alle Befürchtungen zu bestätigen: Vor heimischer Kulisse gerieten die Europastädterinnen nach den Doppeln, in den Vorjahren eigentlich immer eine Stärke des Teams, und dem ersten Einzel schnell mit 0:3 ins Hintertreffen. Doch dann folgte eine Glanzleistung von Vivien Scholz, die Polina Trifonova an Position 1 im Einzel vertrat und ihre Mannschaft durch einen Fünfsatz-Erfolg über Monika Führer im Spiel hielt (11:6, 11:13, 11:5, 9:11, 11:7). In der Folgezeit brillierte Sejla Fazlic mit zwei Solo-Zählern gegen Lilli Eise und Laura Schärrer, ehe sich auch Bianca Dahlke dank einer starken Vorstellung gegen die mehrfache Schweizer Meisterin und WM-Teilnehmerin Monika Führer durchsetzte (4:11, 12:10, 11:7, 11:9). Unterdessen avancierte Vivien Scholz zur Matchwinnerin: Die Internatsschülerin des Deutschen Tischtennis-Bundes agierte im Spitzeneinzel gegen Weils „Frontfrau“ Levgenia Vasylieva an ihrer Leistungsgrenze und wandelte einen 0:2-Satzrückstand noch zum „Big Point“ für den TSV um (9:11, 8:11, 13:11, 11:8, 11:9). „Mit Polina hatten wir einen oder auch zwei Punkte für sehr gut möglich gehalten. Ohne sie ist dieses Unentschieden als großer Erfolg zu werten.“, beurteilte TSV-Chef-Trainer Mirsad Fazlic das Abschneiden gegen die Damen vom Rhein. Mit 207 begeisterten Schlachtenbummlern wurde zudem erneut der Spieltags-Top-Wert in der Zuschauertabelle erreicht.
Tags darauf sorgten die Zweitliga-Newcomerinnen mit dem Remis beim ebenso erfahrenen wie hoch favorisierten MTV Tostedt dann für eine Sensation. Bei einem ähnlichen Spielverlauf wie gegen Weil lagen die Gäste aus dem Lauenburgischen zwar erneut schnell mit 0.3 hinten, aber wieder war es die Norddeutsche Damen-Meisterin Vivien Scholz, die durch ihren souverän herausgespielten Erfolg über die niedersächsische Kaderathletin Caroline Hajok zur Aufholjagd blies (11:9, 11:9, 11:5), ehe die blendend aufgelegte Sejla Fazlic mit ihrem flink und platziert vorgetragenen Offensivspiel erneut zweimal punktete. Im weiteren Verlauf fand auch die 39-fache Landestitelträgerin von Schleswig-Holstein, Bianca Dahlke, gegen Caroline Hajok die besseren Antworten (6:11, 11:8, 11:2, 11:5), ehe die aktuelle Landesranglisten-Zweite Lena Mollwitz beim Zwischenstand von 4:5 in der entscheidenden Phase einer „Nervenschlacht“ gegen Maria Shiiba den größeren Mut und das breitere Schlagrepertoire aufzuweisen hatte (15:13, 8:11, 10:12, 11:9, 13:11). "Mit zwei Punkten haben wir an diesem Spieltag ohne Polina nicht gerechnet! Wir sind nun auch spielerisch definitiv in der 2. Bundesliga angekommen!", freute sich Mirsad Fazlic.
Derweil trumpften auch die Regionalliga-Herren groß auf und gaben sich zunächst beim Aufsteiger TSV Lunestedt keine Blöße: Nachdem die Kombinationen Fredrik Lundquist/Sören Wegner und Moritz
Spreckelsen/Jan Eike Wegner für die 2:1-Führung nach den Doppel gesorgt hatten, erspielten Fredrik Lundquist und Moritz Spreckelsen jeweils zwei sowie Frederik Spreckelsen, Sören Wegner und
Henrik Weber je einen Zähler für das Schwarzenbeker Punktekonto. Nur einen Tag später verzückte das Regionalliga-Sextett aus der Europastadt seine Fans auch zu Hause in der Sporthalle Nord-Ost 2
mit einem grandiosen Auftritt und brachten dabei die Meisterschaftsfavoriten vom SV Bolzum an den Rand einer Niederlage. Nach einem Doppel-Zähler von Fredrik Lundquist/Sören Wegner und der
überragenden Einzel-Leistungen von „Freddy“ Lundquist und „Fredi“ Spreckelsen im oberen Paarkreuz punktete auch Sören Wegner in der Mitte zweimal, während Moritz Spreckelsen ausgeglichen agierte.
Beim zwischenzeitlichen 8:4 ging den Gastgebern dann jedoch etwas "die Puste aus", so dass die kämpferischen Niedersachsen letztlich noch einen Punkt retten konnten. Dennoch steht der TSV, der
sich in der Vorsaison noch mit Abstiegssorgen geplagt hatte, nach drei Pflichtspielen an der Tabellenspitze „Wer hätte das noch vor wenigen Monaten gedacht?“, stellte TSV-Kapitän Achim
Spreckelsen eine Frage in den Raum und machte mit der Rückkehrer des alten und neuen Top-Athleten Fredrik Lundquist auch gleich einen wichtigen Unterschied zur jüngsten Vergangenheit aus.
Unterdessen präsentierten sich auch die Verbandsoberliga-Damen des TSV Schwarzenbek in Spiellaune: Auf dem Weg zum 8:3-Triumph über den SC Mittelpunkt Nortorf erarbeiteten sich die Paarungen Karina Pankunin/Ann Kristin Weber und Nancy Trompelt/Odette Lübbe jeweils in fünf Durchgängen die 2:0-Führung in den Doppeln, ehe die überragenden Karina Pankunin zweimal und Ann Kristin Weber sogar dreimal solo nicht zu schlagen waren. Für den fehlenden Zähler sorgte Odette Lübbe, die der früheren Schülerinnen-Landesmeisterin Nadine Möller nur wenige Chancen ließ (11:6, 5:11, 11:4, 11:9).
Derweil absolvierten die Landesliga-Ladys aus Schwarzenbek einen „kleinen Tischtennis-Marathon“, verkauften sich zunächst auswärts beim SV Friedrichsgabe II teuer (5:8) und erarbeiteten sich nur wenige Stunden später in Bargfeld ein Unentschieden (7:7). Beim ersten Punktgewinn nach dem Aufstieg spielte die Mannschaftsführerin Maren Brinkmeier im Kreis Stormarn groß auf, gewann sowohl ihr Doppel an der Seite der Mädchen-Bezirksmeisterin Sophie Krause als auch alle drei Einzel. Ihre Teamgefährtinnen Anna Mittenzwei, Sophie Krause und Kristin Malchau wussten ebenfalls zu gefallen und punkteten solo jeweils einmal.