Autor: Oliver Zummach
Datum: 14.04.2016
Die Nachwuchsteams aus dem Tischtennis-Verband Schleswig-Holstein setzten sich beim Deutschland-Pokal der Schülerinnen und Schüler (U15) in Bad Blankenburg sowie der Mädchen und Jungen (U18) in Dissen gut in Szene. Allen voran gefielen das Mädchen-Quartett als Vierte und die Schülerinnen-Auswahl als Fünfte. In der Gesamtwertung belegt das nördlichste Bundesland in der Endabrechnung den angestrebten sechsten Platz.
„Wir haben unser Ziel erreicht.“, freute sich A-Lizenz-Coach Mirsad Fazlic, der als Leiter des Landesleistungszentrums für die sportliche Ausbildung und die Zusammenstellung der Teams verantwortlich ist. Vor dem nördlichsten Bundesland liegen lediglich die fünf großen Tischtennis-Fachverbände aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (WTTV). „Diese fünf Verbände verfügen im Vergleich zu allen anderen Kontrahenten über ein Vielfaches an finanziellen Mitteln und Personal für den Leistungssport. Wir nehmen nun seit Jahren die Rolle des ersten Verfolgers ein. Damit müssen und können wir zum jetzigen Zeitpunkt sehr zufrieden sein, zumal es uns wiederholt gelingt, bei Ranglisten und Meisterschaften auf Bundesebene die Medaillenränge zu erreichen.“, äußerte sich Mirsad Fazlic zur schleswig-holsteinischen Position als „Best of the rest.“
Fazlic selbst war als Betreuer der Mädchen-Auswahl bei den Wettkämpfen in den Sporthallen am Dissener Schulzentrum im Einsatz. Optimal eingestellt agierten die U18-Talente als Vierte beinahe auf Augenhöhe mit den Medaillenrängen und setzten sich zuletzt sogar mit 4:1 gegen das hoch eingeschätzte Quartett aus Hessen durch. Dabei brachten den Jule Wirlmann (Kieler TTK) und Sejla Fazlic (TSV Schwarzenbek) den TTVSH zunächst in den Einzeln mit 2:1 in Führung, ehe sie sich angefeuert von ihren Teamgefährtinnen Miriam Ludwig (SV Friedrichsgabe) und Luca-Marie Kabel (Kaltenkirchener TS) gemeinsam im Doppel gegen die beiden Bundeskaderathletinnen Janina Kämmerer und Anne Bundesmann durchsetzten (11:8, 11:13, 11:7, 8:11, 11:7). Kurz darauf machte Jule Wirlmann gegen Janina Kämmerer dann alles klar (12:10, 9:11, 11:4, 11:8).
Derweil glänzten die Schülerinnen in der thüringischen Landessportschule in Bad Blankenburg. In der Formation Karina Pankunin, Michelle Weber und Chiara Steenbuck (alle TSV Schwarzenbek) sowie Jana Fernholz (SV Friedrichsort) qualifizierten sich die „Nordlichter“ zunächst ohne Schwierigkeiten für die wichtige Zwischenrunde gegen den TTV Rheinhessen. Nachdem Karina Pankunin und Jana Fernholz den TTVSH mit 2:0 in Führung gebracht hatten, drehte Chiara Steenbuck gegen Katharina Isner einen 0:2-Satzrückstand noch zum Erfolg und sorgte damit für die Vorentscheidung (8:11, 8:11, 17:15, 11:5, 11:8). Das Doppel von Karina Pankunin/Michelle Weber gegen Johanna Pfefferkorn/Meng Li geriet anschließend zur Formsache (11:9, 11:8, 9:11, 11:9). Im prestigeträchtigen Vergleich mit Niedersachsen hatten die TTVSH-Schülerinnen nach den Solo-Zählern von Karina Pankunin (2) und Chiara Steenbuck (1) sowie dem Triumph im Doppel-Krimi von Karina Pankunin/Michelle Weber gegen Julia Stranz/Finja Hasters (4:11, 9:11, 11:8, 11:6, 11:8) ebenfalls „die Nase vorn“, ehe man sich im abschließenden Wettkampf um den fünften Platz mit 4:2 gegen Berlin durchsetzte und damit auch zur Nummer eins im Norden krönte. Dabei brachten die TTVSH-Top-Athletin Karina Pankunin und die blendend aufgelegte Jana Fernholz ihr Team zunächst mit 2:0 in Führung, die Hauptstädterinnen glichen jedoch postwendend aus. Zu guter Letzt bewiesen Karina Pankunin (11:3, 11:6, 11:13, 8:11, 13:11 gegen Lilia Palina) und Michelle Weber (8:11, 11:9, 11:9, 7:11, 11:7 gegen Lisa-Sophie Steinhäuser) in ihren Einzeln jedoch die größeren Kraftreserven sowie die besseren Nerven und rundeten die starken Auftritte der schleswig-holsteinischen U15-Talente ab.
Die Jungen-Auswahl um Coach Stefan Meder, bei der neben dem Bargteheider Trio Constantin Velling, Leo Niklas Schulz und Luca Meder auch der Brunsbütteler Landesranglistenerste Fynn Albrecht zum Aufgebot gehörte, vermittelte in Dissen ebenfalls einen starken Gesamteindruck und belegte nach einem 4:2-Erfolg in der abschließenden Begegnung über den Sächsischen TTV den hervorzuhebenden siebten Rang in einer leistungsstark besetzten U18-Konkurrenz.
Als im Verhältnis jüngste aller schleswig-holsteinischen Mannschaften sammelten Finn Penderak (VfB Lübeck), Tjark Heinrich (TSV Bargteheide), Fredrik Trumpler (Lübecker TS) und Julius Stahl (FT Preetz) viele wichtige Erfahrungen im sportlichen Kräftemessen mit der Bundesspitze. Das Team von Betreuer Tino Salzwedel setzte sich in der Vorgruppe sowohl gegen Mecklenburg-Vorpommern als auch gegen Brandenburg sowie in der Zwischenrunde mit viel Kampfgeist gegen Bremen (4:3) durch, um letztlich auf dem respektablen 14. Platz geführt zu werden. „Aufgrund der Perspektive der auch in den kommenden Jahren noch bei den Schülern spielberechtigten Talente ist dieses Ergebnis sicherlich ausbaufähig.“, beurteilte Tino Salzwedel die Situation im männlichen U15-Bereich aus schleswig-holsteinischer Sicht.
TTVSH-Präsident Hans-Jürgen Gärtner beglückwünschte einen Tag nach dem wichtigsten nationalen Teamwettbewerb alle Mannschaften in einem Brief zu den bemerkenswerten Leistungen und bedanke sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz. „Es ist keinesfalls selbstverständlich erneut den sechsten Platz zu erreichen. Ich betrachte dieses Ergebnis auch als Erfolg der guten und zielführenden Zusammenarbeit zwischen den Eltern, den Heim- und Verbandstrainern sowie den engagierten Personen in der Sportorganisation.“, so Schleswig-Holsteins Tischtennis-Chef.