Autor: Oliver Zummach
Datum: 03.10.2017
Die ersten Zähler sind da: Schwarzenbeks Tischtennis-Aushängeschilder punkteten jeweils auswärts in den 3. Bundesligen der Damen und Herren. Während sich die besten Herren aus der Europastadt beim TTC Seligenstadt mit einem großen Maß an Willen ein 5:5-Unentschieden verdienten, mussten auch die TSV-Damen viel Arbeit investieren, um das Landesderby beim VfL Kellinghusen mit einem 5:5-Remis zu beenden. Zudem sammelten auch die Oberliga-Ladys und die Verbandsoberliga-Herren Zählbares für die Tabellen.
Es war der Tag von Bianca Dahlke: Gegen die mit einer russischen, einer weißrussischen, einer polnischen und einer deutschen Stammkraft hochkarätig besetzte Auswahl des VfL Kellinghusen glänzte die 40-fache Landestitelträgerin von Schleswig-Holstein mit ihrem mutig und intelligent vorgetragenen Angriffsspiel. Gemeinsam mit Kateryna Kiziuk gewann sie zunächst das Doppel gegen Kellinghusens Spitzenkräfte Liliya Kolyucheva und Katsiaryna Baravok (5:11, 11:7, 13:11, 11:8), ehe sie auch in den wichtigen Einzel-Vergleichen mit Isabelle Laskowsky und Katarzyna Sabat-Kamyk die Oberhand behielt.
Parallel dazu sorgte die erst 15 Jahre alte Chiara Steenbuck, die Lena Mollwitz (England-Aufenthalt) und Ann-Kathrin Gericke (OP) hervorragend vertrat, bei ihrer Premiere im Trikot der ersten Mannschaft mit dem offensiv herausgespielten Erfolg über „Kascha“ Sabat-Kamyk für einen weiteren „Big-Point“ (13:11, 11:8, 11:7).
Zudem triumphierte „Katja“ Kiziuk in einem unglaublich intensiv geführten Aufeinandertreffen der beiden Top-Spielerinnen über Liliya Kolyucheva: Sichtbar erkältet ging die Schwarzenbekerin dabei gegen die nahezu fehlerfrei agierende Kellinghusener Defensivstrategin an die Grenze ihrer Kräfte, agierte taktisch auf höchstem Niveau und setzte sich letztlich unter dem Jubel ihrer Mannschaftskameradinnen mit 11:9, 9:11, 16:14 und 11:4 durch. „Das war eine tolle Team-Leistung, die uns letztlich unseren ersten Zähler dieser Saison beschert hat.“, freuten sich die Europastädterinnen.
Unterdessen dauerte das im Vorwege als „Vier-Punkte-Match“ deklarierte sportliche Kräftemessen der Schwarzenbeker Drittliga-Herren mit dem TTC Seligenstadt fast viereinhalb Stunden. Beide Mannschaften wussten, um was es in dieser Begegnung ging, warfen ihr komplettes spielerisches Können in die Waagschale und gaben durchgehend alles, was sie aus ihren Körpern herausholen konnten.
Die Gäste aus dem Lauenburgischen zogen dabei zunächst durch Fünfsatz-Erfolge der Doppel-Paarungen Frederik Spreckelsen/Sascha Nimtz sowie Hartmut Lohse/Sören Wegner mit 2:0 davon und gingen dank des souveränen Einzelzählers von Neuzugang Hartmut Lohse (11:7, 11:7, 9:11, 11:6 gegen Sven Müller-Wirth) mit einer 3:1-Führung in die Pause.
Im weiteren Verlauf kippte die Begegnung jedoch zugunsten der Gastgeber, die mit dem heimischen Publikum im Rücken erst ausglichen und zwischenzeitlich sogar mit 4:3 sowie 5:4 vorne lagen. Letztlich war es neben der spielerischen Klasse nicht zuletzt der Nervenstärke von Frederik Spreckelsen und Sascha Nimtz geschuldet, dass die Europastädter ihren ersten Saisonzähler mit nach Hause nehmen durften. Beide punkteten in fünf engen und auf Augenhöhe geführten Durchgängen.
„Seligenstadt spielt wie wir um den Klassenerhalt. Beiden Teams war anzumerken, um was es im direkten Vergleich ging. Dieses Auswärts-Unentschieden ist für uns Gold wert.“, bilanzierte TSV-Kapitän Achim Spreckelsen und ergänzte: „Der TTC hat uns sehr unter Druck gesetzt. Unsere Spieler haben aber dagegengehalten. Zwei Doppel- und zwei Einzelsiege über die volle Distanz sprechen für die gute Moral der Athleten und im Team.“
Derweil brillierte die zweite Damenmannschaft des TSV Schwarzenbek auch in ihrem dritten Pflichtspiel in der Oberliga Nord-Ost. Die Aufsteigerinnen erkämpften sich beim SC Siemensstadt Berlin ein 7:7-Remis und halten mit 5:1-Zählern als Tabellenzweite Anschluss an die Spitzenreiterinnen vom TTC Eastside Berlin II (6:0). In der Bundeshauptstadt konnten zum dritten Mal in Folge alle vier TSV-Teenager punkten. Das eingespielte Duo Luisa Peters/Julia Smolengo war zu Beginn mit einer ambitionierten Leistung gegen Ina-Mareike Teuber/Andrea Martens für das zwischenzeitliche 1:1 nach den Doppeln zuständig (11:8, 8:11, 11:6, 3:11, 11:6).
Im weiteren Verlauf avancierte Michelle Weber mit drei Solo-Erfolgen zur fleißigsten Punktesammlerin auf Seiten der Gäste. Auch Chiara Steenbuck wusste eine Woche nach ihrem zweiten Platz bei der Damen-Landesrangliste sowie einen Tag vor ihrer gelungenen Drittliga-Premiere zu überzeugen, legte gegen Siemensstadts Top-Athletin Claudia Freiwald in drei Sätzen nach (11:6, 11:8, 11:9) und setzte ähnlich deutlich gegen Andrea Martens den Schlusspunkt unter eine gelungene Vorstellung des Schwarzenbeker Youngster-Quartetts (11:8, 11:8, 11:7). Zuvor hatte sich Luisa Peters bereits dank des variablen Einsatzes ihrer Rückhand-Noppe sowie ihrer hammerhart geschlagenen Vorhand-Top-Spins gegen Andrea Martens durchgesetzt (11:4, 10:12, 11:7, 11:5).
Das zweite Schwarzenbeker Herren-Sextett feierte indes einen gelungenen Einstand in die neue Verbandsoberliga-Spielzeit: Trotz des verletzungsbedingten Fehlens ihres Kapitäns Florian Ihde setzte sich die Drittliga-Reserve zunächst mit 9:4 beim Oberalster VfW durch und teilte sich tags darauf die Punkte mit dem SSC Hagen Ahrensburg (8:8).
Gegen Oberalster übernahmen die Europastädter aufgrund der deutlichen Doppelsiege von Moritz Spreckelsen/Henrik Weber und Niklas Holz/Fabian Timmermann von Beginn an die Führung, die sie in der Folgezeit vor allem dank ihrer überragenden Spitzenkraft Moritz Spreckelsen und der „goldenen Mitte“ nicht mehr hergaben. Während Moritz Spreckelsen oben gegen Goran Pech (11:9, 11:13, 11:3, 11:9) und Gerrit Weber (11:7, 13:11, 11:6) kaum Spannung aufkommen ließ, glänzten Niklas Holz und Henrik Weber im mittleren Paarkreuz: Mit Nervenstärke und Kampfgeist gewannen sie ihre insgesamt vier Einzel allesamt im entscheidenden Durchgang. „Das war ausschlaggebend für den Gesamterfolg.“, war man sich im Team einig. Den fehlenden Zähler erspielte Fabian Timmermann (13:11, 11:8, 14:12 gegen Georg Witt).
Einen Tag später verpatzten die zweiten Herren in Ahrensburg jedoch den Auftakt, lagen nach den drei Eingangsdoppeln mit 0:3 hinten, ehe Moritz Spreckelsen gegen Benjamin Krüger zur Aufholjagd blies (11:6, 11:7, 10:12, 12:10) und später auch sein zweites Einzel gegen Dmytro Asieiev gewann (10:12, 11:6, 11:9, 11:9). Auch „Henni“ Weber punktete erneut solo zweifach. Niklas Holz (3:1-Sätze gegen Benedikt Broermann) sowie Fabian Timmermann und der Landesranglistenzweite der A-Schüler Tim Jensen (beide 3:0-Sätze gegen Christian Melnik) brachten die Gäste letztlich vor dem Abschlussdoppel sogar auf 7:8 heran, bevor das TSV-Top-Duo Moritz Spreckelsen/Henrik Weber in einer weiteren „Nervenschlacht“ mit der Kombination Benjamin Krüger/Benedikt Broermann die Oberhand behielt und das unter dem Strich hoch verdiente Remis sicherstellten (11:6, 11:8, 9:11, 12:10).