Autor: Oliver Zummach
Datum: 08.12.2016
Ein Hoffnungsschimmer am Tischtennis-Horizont: Die beste Damen-Mannschaft des TSV Schwarzenbek erspielte sich dank einer Galavorstellung beim TTC Langweid mit 6:0 den ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga.
Rund 1.700 Kilometer mussten die Europastädterinnen bei ihrer „Bayern-Tour“ an diesem Spieltag zurücklegen. Dabei hatte man die 1:6-Niederlage gegen die souveränen Spitzenreiterinnen vom TSV Schwabhausen beinahe schon eingeplant. Tags darauf ging es im Kellerduell bei den Tabellenvorletzten vom TTC Langweid jedoch um fast alles: „Hätten wir verloren, wäre der Abstand zu den Nichtabstiegsrängen schon sehr groß gewesen.“, sagt TSV-Abteilungsleiter Wolfgang Weber, der sein Team bei dieser schwierigen Aufgabe begleitete.
Im bisherige Saisonverlauf war aus Schwarzenbeker Sicht noch nicht viel zusammengelaufen. Mehrfach hatten die TSV-Ladys zwar ihr Können aufblitzen lassen und sich einige aussichtsreiche Situationen erspielt, letztlich aber die „Big Points“ annähernd nie auf ihrem Konto verbucht. Ganz anders in Langweid, wo das Tischtennis-Aushängeschild aus dem Lauenburgischen unter größtem Druck von Beginn an hoch konzentriert agierte und das Geschehen auch in den wichtigen Momenten im Griff hatte.
Vor der Begegnung hatten sich die Gäste vorgenommen, ihre Spiele locker und mutig zu bestreiten, und setzten dieses Vorhaben nahezu perfekt in die Tat um. Die schleswig-holsteinischen Doppel-Landesmeisterinnen Bianca Dahlke und Vivien Scholz dominierten gegen Martyna Dziadkowiec/Martina Ehrhardsberger (11:7, 11:8, 11:6), parallel dazu punkteten auch die bislang noch ungeschlagene Kombination Polina Trifonova/Lena Mollwitz in drei Durchgängen gegen Katharina Schneider/Maria Krazelova (13:11, 11:8, 11:5). Erstmals seit knapp einem Jahr mit einer 2:0-Führung aus den Doppeln kommend, blühte das TSV-Quartett auch in den Einzeln auf: Polina Trifonova brillierte gegen Martyna Dziadkowiec (11:7, 12:10, 11:5), während Vivien Scholz mit einem Arbeitssieg über Langweids Top-Athletin Katharina Schneider für die Vorentscheidung sorgte (11:5, 7:11, 5:11, 11:9, 11:5). Nach der Pause zeigte die Linkshänderin Lena Mollwitz ein druckvolleres Spiel als ihre Kontrahentin Martina Ehrhardsberger (12:14, 11:6, 12:10, 11:8), während Bianca Dahlke gegen Maria Krazelova zunächst mit 0:2-Sätzen in Rückstand geriet. Optimal eingestellt von Polina Trifonova gelang der vielfachen Landesmeisterin jedoch die Wende: Sie variierte mehr und schickte Krazelova mit platzierten Offensiv-Aktionen von einer Ecke in die andere, um letztlich unter dem großen Jubel ihrer Teamkameradinnen nach Abwehr eines Matchballes den entscheidenden Zähler für den TSV zu holen (2:11, 7:11, 11:7, 12:10, 11:8).
In der Tabelle bleiben die besten TSV-Damen zwar das Schlusslicht der zweithöchsten deutschen Spielklasse, haben aber vor dem letzten Hinrunden-Spiel am Samstag (15.00 Uhr) zu Hause in der Sporthalle Nord-Ost den rettenden achten Tabellenplatz wieder in Sichtweite.
Derweil mussten sich die Drittliga-Herren des TSV Schwarzenbek nach einer tollen Leistung dem SV Brackwede denkbar knapp mit 4:6 geschlagen geben. Vor heimischer Kulisse sorgte die Kombination Fredrik Lundquist/Sören Wegner zunächst für ausgeglichene Doppel, bevor „Freddy“ Lundquist (3:0 gegen Balasz Hutter) und „Fredi“ Spreckelsen (3:0 gegen gegen Yan Lei) sogar für die überraschende 3:1-Führung vor der Pause sorgten. Nach der 15-minüten Unterbrechung kamen die Gäste jedoch besser ins Spiel, gewannen die nächsten vier Einzel, ehe Sören Wegner den 109 Fans mit einem Fünfsatz-Triumph über Maximilian Diercks kurzzeitig noch einmal Hoffnung gab. Letztlich konnte jedoch Sascha Nimtz in der entscheidenden Solo-Begegnung mit Dwayne Schwarzer nicht sein bestes Tischtennis zeigen, so dass die Europastädter trotz einer insgesamt sehr guten Vorstellung dieses Mal leider leer ausgingen.