Autor: Oliver Zummach
Datum: 24.03.2017
Die besten Tischtennis-Damen des TSV Schwarzenbek machten am jüngsten Spieltag Furore: Während sich die erste Mannschaft vor heimischer Kulisse in der 2. Bundesliga in einer ebenso spannenden wie abwechslungsreichen Begegnung die Punkte mit dem ESV Weil teilte (5:5), spielte sich die zweite Auswahl mit dominanten Auftritten gegen den SC Hohenaspe, TuS Esingen und Fortuna Elmshorn (je 8:1) an die Tabellenspitze der Verbandsoberliga Nord.
Lena Mollwitz ballte die Faust, das Publikum jubelte: Durch den Fünfsatz-Triumph der Linkshänderin im abschließenden Einzel nahmen die Zweitliga-Ladys des TSV Schwarzenbek vor knapp 90 Fans dem favorisierten ESV Weil einen Zähler ab.
Dem vorausgegangen war eine interessante und intensiv geführte Begegnung in der Sporthalle Nord-Ost II, bei der die Gastgeberinnen aus der Europastadt in allen Mannschaftsteilen mit guten Leistungen gefielen.
Gleich zu Beginn sorgte das TSV-Top-Duo Polina Trifonova/Lena Mollwitz in vier Sätzen gegen Anna Kirichenko/Simone Eise für ausgeglichene Doppel und verbesserte damit die eigene Bilanz auf 7:1-Matches in dieser Saison. Im weiteren Verlauf begeisterte zunächst die wieselflinke Vivien Scholz die Zuschauer mit aufopferungsvoller Laufbereitschaft und etlichen mutigen Offensivaktionen. Gegen Ievgeniia Vasylieva und Charlotte Carey, zwei der besten acht Zweitligaspielerinnen, arbeitete sich die 19-jährige BWL-Studentin jeweils in den entscheidenden Durchgang, hatte gegen Carey sogar Matchbälle, um dann letztlich doch zweimal knapp zu verlieren. „Vivi hätte gewiss einen Sieg verdient gehabt. Sie hat großartig gespielt.“, war man sich im Publikum einig. Derweil hatte Schwarzenbeks Spitzenkraft Polina Trifonova in einem ähnlich knappen Match gegen Charlotte Carey das bessere Ende für sich (16:14, 11:4, 7:11, 9:11, 11:5), während Lena Mollwitz (12:10, 11:4, 11:5 gegen Anna Kirichenko) und Sejla Fazlic (11:5, 11:5, 13:11 gegen Simone Eise) sogar zur zwischenzeitlichen 4:2-Führung erhöhten. Es folgte jedoch eine starke Phase der Gäste aus Weil am Rhein, die daraufhin in der Endphase mit 5:4 vorne lagen. Nach über drei Stunden Spielzeit gelang Lena Mollwitz jedoch vor den mitfiebernden Fans die erneute Wende: Im alles entscheidenden Einzel dominierte die athletisch agierende Europastädterin gegen Simone Eise zunächst die ersten beiden Sätze, verlor dann aber vorübergehend ihren Matchplan, ehe sie im finalen Durchgang ihre Nerven im Griff hatte und dank ihres druckvollen Offensivspiels triumphierte (11:6, 11:7, 7:11, 7:11, 11:4).
Das Unentschieden gegen die Tabellenvierten wertete man beim TSV Schwarzenbek durchaus als Erfolg. Dennoch konnte die „rote Laterne“ des Schlusslichts in der 2. Bundesliga nicht abgegeben werden. Obwohl der Klassenerhalt theoretisch noch möglich ist, hat man sich beim TSV entschieden, nicht erneut für die 2. Bundesliga zu melden. „Wir werden in der nächsten Saison in der 3. Bundesliga Nord an den Start gehen.“, berichtet TSV-Abteilungsleiter Wolfgang Weber und begründet diese Entscheidung auch damit, dass mit Sejla Fazlic ein Eigengewächs einen einjährigen Irland-Aufenthalt anstrebt und damit nicht zur Verfügung steht. Das aktuelle obere Paarkreuz, Polina Trifonova und Vivien Scholz, wird den Weg in die tiefere Liga zudem nicht mitmachen. Während Polina Trifonova noch einen neuen Verein sucht, wird Vivien Scholz in der kommenden Spielzeit für das Zweitliga-Team des MTV Tostedt aufschlagen. „Polina ist aktuell die viertbeste Athletin der 2. Bundesliga und Vivien zählt zu den besten U21-Kräften auf nationaler Ebene. Sie brauchen sportliche Herausforderungen oberhalb der 3. Liga.“, so TSV-Chef-Coach Mirsad Fazlic.
Mit Lena Mollwitz und der an diesem Spieltag pausierenden Bianca Dahlke werden aber weiterhin zwei aktuelle Stammkräfte im Schwarzenbeker Drittligaaufgebot stehen. Zudem wird Steffi Freystatzky nach ihrem „Sabbat-Jahr“ wieder einige Einsätze für die erste Mannschaft machen. Des Weiteren wird mit Ann-Kathrin Gericke die Top-Athletin aus der zweiten Auswahl ins erste Aufgebot zurückkehren. Auch Einsätze für junge aufstrebende Talente, wie die Landeskader-Schülerinnen Michelle Weber und Chiara Steenbuck, sind angedacht. Darüber hinaus wird noch nach einer neuen Nummer eins gesucht.
Zurzeit gehen „Anka“ Gericke und Co. aber noch mit großem Erfolg in der Verbandsoberliga Nord auf Punktejagd und übernahmen aktuell nach drei bärenstarken Auftritten in Hohenaspe sowie zu Hause gegen den TuS Esingen und den FTSV Fortuna Elmshorn die „Pole Position“ in der Tabelle. Nachdem die Kombination Ann-Kathrin Gericke/Karina Pankunin jeweils für das zwischenzeitliche 1:1 nach den Doppeln gesorgt hatte, waren Ann-Kathrin Gericke, Karina Pankunin, Chiara Steenbuck, Michelle Weber, Luisa Peters und Julia Smolengo dank toller Auftritte in allen 18 Einzeln nicht zu bezwingen.
Mit 31:1-Zählern liegt der TSV II aktuell bei noch vier ausstehenden Pflichtspielen deutlich vor dem SC Poppenbüttel (27:7) und dem FC Voran Ohe (23:9). „Unser Ziel ist die Meisterschaft. Dafür benötigen wir aber aus jetziger Sicht noch mindestens zwei Zähler. Dafür werden wir weiterhin konzentriert arbeiten.“, schildert die TSV-Spitzenkraft „Anka“ Gericke.
Derweil musste sich die ebenfalls in der Verbandsoberliga Nord an den Start gehende dritte Mannschaft erwartungsgemäß der hoch favorisierten Kaltenkirchener TS II mit 4:8 geschlagen geben. Nancy Trompelt mit zwei sowie Odette Lübbe und Laura Peters mit jeweils einem Solo-Zähler hielten die Gäste aus dem Lauenburgischen in Kaltenkirchen aber lange Zeit gut im Spiel.
Auch die Verbandsoberliga-Herren des TSV Schwarzenbek mussten gegen den Tabellenzweiten VfW Oberalster die erwartete Niederlage hinnehmen (3:9). Vor heimischer Kulisse punkteten lediglich Henrik Weber, Klaus Sander und Jannes Paap für die Gastgeber, die aber als Tabellensiebter mit drei Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone zwei Spieltage vor dem Saisonende wohl schon für die nächste Verbandsoberliga-Saison planen können.